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…abseits der Alltagsgeschäfte…

…werden die richtigen Geschäfte gemacht?

In einem Beitrag der Lokalzeitung vom 05.01.2018 hat der Chef des Landkreises Berchtesgadener Land mal etwas aus dem „Nähkästchen“ geplaudert…

Um den fragwürdigen Neubau des Verwaltungsgebäudes des Landratsamtes erst einmal ins Laufen bringen zu können brauchte der Landkreis ja ein geeignetes Grundstück. Praktischerweise liegt neben dem jetzigen Landratsamt-Verwaltungsgebäude ein freies Grundstück welches der Congreatio Jesu gehört. Angesichts der Tatsache dass dieser Orden vielfältige soziale und kostenintensive Engagements betreibt und deshalb auf jeden Cent angewiesen ist, erscheint es schon etwas seltsam, dass hier im Rahmen des Grundstücksverkaufs durch die Kirche plötzlich ein „Sozialpreis“ für ach so schlecht untergebrachte Behördenmitarbeiter gemacht worden sein sollte. Wie der Chef richtigerweise anmerkt ist die Kirche nicht bekannt dafür, einmal „erworbenes“ Eigentum wieder abzugeben. Und wenn, dann ganz sicher nicht zu günstigen Konditionen. Aber sei es drum.

In Zeiten der digitalen Akte, der digitalen kaufmännischen Buchführung die wohl auch mal bei der Verwaltung ankommt, in Zeiten der zunehmenden Zahl von „Heim-Arbeitsplätzen“, da ist es natürlich extrem wichtig, für vorerst mal 37,5 Millionen Euro ein durchaus taugliches Verwaltungsgebäude durch ein ebensolches, aber eben neues, zu ersetzen.

Diverse Mitarbeiter anderer Behörden wären wohl froh, ungesehen in das zum Abriss vorgesehene Gebäude umziehen zu dürfen. Und Staub und Lärm dürfen zwar alle anderen Bürger z.B. bei Schulbaustellen oder ähnliches, aushalten. Dem LRA ist dies natürlich nachvollziehbarer Weise nicht zuzumuten.

Warum war sofort von Abriss die Rede…

„Die Probleme bleiben ja die gleichen. Jeder der das Haus nutzen will, muss viel Geld reinstecken: in den Brandschutz, in die Fassadendämmung, in die Fenster. Das Gebäude besteht eigentlich nur aus Holz und Glas. Die Fenster sind 40 Jahre alt und müssen ausgetauscht werden. Wir heizen regelrecht zum Fenster raus. Werden sie entfernt, ist nicht mehr viel von einem Gebäude übrig. Auch die Entsorgungsleitungen müssen erneuert werden. Wir haben fast täglich den Kanaldienst im Haus.“

Diese Aussagen können in eben dieser Form nur von jemandem getroffen werden der es gewohnt ist, seine Vorstellungen mit dem Geld anderer Leute zu bezahlen. Der Chef käme nie in seinem Leben auf die Idee, sein eigenes Haus nach 40 und seinen Anbau nach ca. 16 Jahren abzureißen und neu zu bauen, nur weil das Holz verwittert ist, die Fenster neues Glas bräuchten und die eine oder andere Leitung saniert werden muss.

Und was es heißt, „angeblich“ aus dem Fenster zu heizen kann man hier nachlesen:

Die Fensterheizung des Landrats….

Zudem scheint der Chef sein eigenes Haus nicht zu kennen. Dem geneigten Besucher fällt eigentlich nicht auf, dass es sich hier um ein Gebäude handelt, welches „..eigentlich nur aus Holz und Glas…“ bestehen würde. Betritt ein Bürger des Landkreises, also somit praktisch ein Eigentümer des jetzigen und vor allem ein Zwangsfinanzier des neuen Gebäudes das jetzige Verwaltungsgebäude fällt im Grundsatz auf, dass das Gebäude einen durchaus guten Eindruck vermittelt. 

Es fällt nichts ins Auge, was jetzt einem vermitteln würde…dieses Gebäude muss weg….

Vielmehr fällt ins Auge, dass es sich hier um ein Gebäude, wie der Chef behauptet, nahezu ausschließlich aus Holz und Glas handeln würde. Die Bauart des Gebäudes würde vielmehr anbieten, die vorhandenen (Bilder des Bestandgebäudes) Fenster- bzw. Fassadenelemente vollständig durch neue und zeitgemäße zu ersetzen. Diese Vorgehensweise findet sich übrigens sehr erfolgreich ein Beispiel im BayWa-Verwaltungsgebäude in München-Bogenhausen. Diese erfolgreiche Sanierung war sogar dem Fernsehen einen größeren Beitrag wert. Es handelt sich übrigens um eine ähnliche Bauweise wie beim jetzigen Verwaltungsgebäude des LRA BGL. Was im BGL Holzelemente sind, waren an diesem 18-stöckigen Hochhaus Waschbeton-Fassadenteile. BAYWA Verwaltungsgebäude – über diesen Link erreicht man eine Pressemitteilung der BayWa aus der diverse technische Details hervor gehen.

 

 

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