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Ultraschallgerät für Kinderklinik

Zur Zeit ist ja das „betriebswirtschaftlich funktionierende“, deutsche Krankenhaussystem wieder in aller Munde. Jeder weiß eigentlich, dass der Spahn’sche Ausspruch, wonach das Geld der Arbeit zu folgen habe, an Zynismus nicht zu überbieten ist. Eines dürfte in der Breite der Bevölkerung angekommen sein, das Fallpauschalen-System ist reif für die Mülltonne. Nahezu jeder kennt ein Opfer dieser verfehlten Politik. Daran ändert auch das vermeintlich ach so soziale Engagement der Landkreise BGL und TS nicht das Geringste. Denn die jüngere Vergangenheit zeigt ja ausdrücklich, dass man einen funktionierenden Betrieb ohne weiteres auch tot sparen kann. Und ohne Fachpersonal an den notwendigen Stellen geht es nun mal nicht. Es wäre nur fair, als Landrat hier nicht mit einem sozialen Feigenblatt rumzulaufen sondern endlich einmal zu sagen, klar und deutlich, dass man sich in den wirtschaftlichen Handlungen in keiner Weise von Krankenhäusern die sich in privater Hand befinden, unterscheidet.

Auch hier ist es wieder so, entweder leistet man sich die Qualität für seine Bürger, oder eben nicht.

Ein besonderes Beispiel hierfür ist die Crowdfunding-Aktion zur Beschaffung eines speziellen Ultraschallgerätes für die Kinderklinik im Klinikum Traunstein. Dank der Aktion konnten 297 Spender mit 25-prozentiger Aufstockung durch die VB RB Oberbayern Südost eG 52.487 Euro zur Bezahlung dieses speziellen Gerätes aufbringen. 

52.487 Euro

Bei diesem Gerät handelt es sich um ein Ultraschallgerät, speziell für den Einsatz auf der Intensivstation bei der medizinischen Versorgung von Frühgeborenen. Ganz nebenbei ist es auch noch notfalltauglich.

Dieser Betrag scheint nicht besonders hoch in Relation zu den Möglichkeiten in der Behandlung von Frühgeborenen. Es stellt sich dem Bürger nur die Frage, sind beide Landkreise mittlerweile so dermaßen „klamm“, dass man für offensichtlich medizinisch wünschenswertes und für zutreffende Diagnosen an Frühgeborenen wahrscheinlich auch unentbehrliches Gerät kein Geld mehr aufbringen will? Oder aufbringen kann?

Kann und will man dieses Geld nicht mehr aufbringen weil unseren Landräten Frühgeborene nicht wichtig erscheinen, irgendwelche Prestigeobjekte aber sehr wohl? Kann und will man dieses Geld nicht mehr aufbringen weil man diverse Gutachter für ein paar Seiten fragwürdige Expertise ein Vielfaches dieser Summe in den Rachen schmeißt? Kann und will man dieses Geld nicht mehr aufbringen weil man überflüssige Gebäude zu bauen beabsichtigt?

Es mag durchaus provokant sein hier Zusammenhänge herzustellen. Aber unter Gesamtbetrachtung der Situation der kreiseigenen Krankenhäuser stellt sich die Frage, ob es nicht besser wäre hier Klartext über den Zustand der kreiseigenen Kliniken zu reden. Durch das extreme „Gesundsparen“ ist die Qualität auf der Strecke geblieben. Und da helfen auch keinerlei Abfragen und Statistiken die gerne herangezogen werden um das „Gegenteil“ zu beweisen. Denn bei Statistiken und Gutachten kommt es immer darauf an, wie die Fragestellung aussieht und welche Zielrichtung ein Gutachten haben soll. In aller Regel wird durch „Gutachter“ letztendlich das durch den Auftraggeber bestellte Ergebnis geliefert. Denn wäre es nicht so, könnte man ja auch meinen, der Gutachter wäre dann ein „Schlechtachter“. 

Viele Patienten der jüngeren Zeit wissen aus eigener leidvoller Erfahrung, dass es pures Glück ist, in den Kliniken in die richtigen Hände zu kommen und insbesondere in den richtigen Händen zu bleiben. Notfalls auch auf dem Krankenhausflur….

 

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