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Citybusse fahren in den Osterferien gratis…

Im Rahmen der Diesel-Diskussion kam ja in der Bundespolitik der Vorschlag auf, kostenlosen Nahverkehr anzubieten. Eine Frage stellt sich gleich am Anfang, ob man hier bei vollem Bewusstsein dass es so nie kommen kann diesen „kostenlosen“ Nahverkehr vorgeschlagen?

Als praktisches Beispiel gehen die Stadtwerke Bad Reichenhall nach der Weihnachtszeit vor vier Jahren ein zweites Mal in „Vorleistung“. Die damaligen, guten Erfahrungen, hätten die Stadtwerke veranlasst in den Osterferien nochmals Geld in die Hand zu nehmen um kostenlosen öffentlichen City-Verkehr, man könnte auch „Innenstadt-Verkehr“ sagen, anzubieten. 

Aber warum kopiert man in diesem Land nicht einfach ein Modell von dem nachgewiesen ist dass es gut, wenn nicht sogar sehr gut, funktioniert?

Die Wiener „Öffis“ kosten nur einen Euro am Tag…

Wien, eine Stadt die wohl viele von den Lesern kennen. Jene die meinen mit dem Auto nach Wien fahren zu müssen, können in zunehmenden Maße feststellen, dass das „Schlafzimmer“ für das eigene Auto, also der Miet-Parkplatz oder die Tiefgarage von den täglichen Kosten her leicht die selbe Höhe erreichen kann wie ein durchschnittlich gutes Pensions- oder Hotelzimmer.

Wer Wien etwas kennt, weiß, dass die Stadt autotechnisch durchaus gut erschlossen ist. Aber er sieht auch, dass die Stadt Wien alles tut, um dem Individualverkehr das Leben so schwer zu machen wie es irgendwie geht. Dies machen andere Kommunen gemeinhin auch, was läuft deshalb in Wien anders? Was läuft in Wien besser?

Bevor in Wien überhaupt die Chance besteht, irgendwo eine größere Siedlung zu bauen ist in diesem Bereich der Nahverkehr schon da.

Zitat aus dem oben im Link genannten Beitrag der Süddeutschen Zeitung:

„Die Fahrt mit der Linie D ist die wohl prächtigste Strecke im Wiener Nahverkehr. Doch im Netzplan ist sie natürlich nur eine von vielen: Insgesamt 29 Straßenbahnlinien fahren durch die Stadt und bedienen 1067 Haltestellen. Fünf U-Bahn-Linien befördern die Passagiere zu 104 Stationen. Und die Busse steuern auf 127 Linien 4221 Haltestellen an. Insgesamt fahren die Verkehrsmittel der „Wiener Linien“ täglich ungefähr fünf Mal um die Erde, zusammengenommen 210 000 Kilometer. Und das Erstaunlichste: Fast immer funktioniert das reibungslos.“

Und warum funktioniert das so problemlos? Der Wien-Besucher bekommt kostengünstige 24/48/72-Stunden-Tickets angeboten. Diese sind so gestaltet, dass man selbst als Gast in keiner Weise darüber nachdenken muss, ob man den wie z.B. in der Weltstadt mit Herz – München – nicht irgendeine tarifliche Zonengrenze überfährt deren Existenz nur jener kennt, der das MVV-System jahrelang studiert hat und die gerne mit dem Einkassieren des Extra-Beförderungsentgeltes für Schwarzfahrer, wenn auch unabsichtliche Schwarzfahrer, kombiniert wird.

Der Wien-Besucher zahlt man für das 72-Stunden-Ticket für das komplette oben genannte Netz ganze 17,10 Euro, für 48 Stunden sind es 14,10 Euro, für 24 Stunden 8 Euro.

Für einen Städte-Reisenden ist das ein Kleckerbetrag im Vergleich zu Benzin/Diesel-Kosten und insbesondere den Tiefgaragen- und Parkplatzkosten.

Viel interessanter ist allerdings noch, dass der Wiener Bürger für die selbe Dienstleistung bei Kauf einer Jahreskarte für das Wiener ÖPNV-Netz täglich nur einen einzigen Euro aufwenden muss.

Warum redet man also in Deutschland ein Thema mit dem Begriff „kostenlos“ bereits wieder tot bevor es überhaupt ein Thema ist?

Ist es dem Kirchturmdenken des Einzelnen Dorfpolitikers oder Kreispolitikers geschuldet. Ist es tatsächlich der Unfähigkeit geschuldet über den eigenen Tellerrand zu blicken? Etwas, was wir hier in Bayern ja schon ausreichend kennen bei der Ausweisung von Bau- und insbesondere Gewerbegebieten? Ja der Nachbargemeine keinen Millimeter von irgendwas überlassen? Baugebiete in welcher Form ausweisen ohne auch nur nachzudenken welche Folgen das hat?

An Wien kann man lernen, fangen wir an. Aber bevor z.B. der Freilassinger Bürgermeister auf eines seiner heiß und innig geliebten Gutachter verzichtet stellt er lieber den „Stadtbus“ in Frage….

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